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3.2 Struktur und Navigation

Die Verständlichkeit einer Präsentation, insbesondere einer WWW-Präsentation, leidet oft darunter, daß dem Leser die zugrundeliegende Struktur nicht oder nur schwer ersichtlich ist, zumal viele WWW-Dokumente oft wie Unkraut wuchern - man fängt mit einigen Seiten an, und später kommen weitere dazu (Vgl. /Apitz95/, S. 96). In diesem Abschnitt werden darum einige mögliche (logische, zur physikalischen Struktur siehe die Ausführungen in Abschnitt 3.4.) Präsentationsstrukturen und die grundsätzliche Struktur eines einzelnen Dokumentes beschrieben sowie die Eignung dieser Strukturen für welche Art von Informationen und Möglichkeiten der Navigation, die dem Leser jeweils geboten werden sollten.

WWW-Präsentationen bestehen aus vielen durch Links miteinander verbundenen WWW-Seiten, wobei einige dieser Seiten spezielle Funktionen haben, so z.B. das Deckblatt als Spitze der Präsentation (auch Homepage, Startseite oder Einstieg genannt), ein Überblick über die angebotenen Informationen in Form eines Inhaltsverzeichnisses oder Menüs und ein Index.

Das Deckblatt einer WWW-Präsentationen wird ähnlich zu dem einer „normalen" Publikation gestaltet und enthält meist Titel und Adresse der Institution / Firma, oft ein Firmenlogo und/oder Bilder sowie Verweise auf Autoren bzw. Ansprechpartner und ein Impressum. Auch besondere Hinweise können hier erfolgen, wenn z.B. die Präsentation wahlweise als Text- oder Grafikversion verfügbar ist oder bestimmte Funktionalitäten des benutzten Browsers gefordert sind (z.B. Benutzung von Java).

Inhaltsverzeichnisse oder Menüs strukturieren die Inhalte thematisch und sollen dem Leser als Übersicht über die vorhandenen Informationen dienen, ihm den Weg durch die Präsentation weisen und ihm helfen, die von ihm gesuchten Informationen zu finden. Sie sollten nicht zu lang, aber auch nicht zu tief verschachtelt sein.

Ein Index bietet dem Leser die Möglichkeit, unabhängig von der Struktur der Präsentation schneller an Informationen zu gelangen. Er ist meist alphabetisch aufgebaut, kann aber auch thematisch geordnet sein. Durch eine zusätzliche Suchfunktion mit Eingabe von Begriffen läßt sich dieser Index sinnvoll und für den Leser komfortabel erweitern.

Struktur und Elemente einer WWW-Seite

Eine WWW-Seite enthält in der klassischen Variante einen Seiten-Kopf, den eigentlichen Inhalt sowie einen Seiten-Fuß, wobei Kopf und Fuß üblicherweise während der gesamten Präsentation gleichbleibende Dokumentelemente enthalten:

  • z.B. Titel, Untertitel, Logo, seitenspezifische Grafik usw. im Kopf
  • z.B. Autor (E-Mail-Adresse), Navigationselemente, Datum der letzten Änderung (eindeutiges Datumsformat), Zugriffszähler usw. im Fuß

Diese Art der Gestaltung garantiert einen hohen Wiedererkennungseffekt und ein hohes Maß an Übersichtlichkeit. Für die Einordnung jeder Seite in ihren Kontext gibt es noch weitere Elemente zu ihrer Kennzeichnung - wenn ein Leser mitten in die Präsentation hineinspringt, z.B. über einen Verweis aus einer anderen Präsentation, sollte er schnell erkennen, wo er sich befindet:

  • Angabe der eindeutigen Adresse des Dokumentes (URL): ist z.B. sinnvoll, um die Seite auch nach einem Ausdruck wiederzufinden
  • Angabe eines eindeutigen und aussagekräftigen Dokumenttitels, der meist im Browserkopf erscheint: wird z.B. in der Bookmarkliste als Lesezeichen abgespeichert

Wem die klassische Variante nicht zusagt, dessen Phantasie sind hinsichtlich der Seitengestaltung keine Grenzen gesetzt, im WWW findet man unzählige verschiedene andere Varianten. Z.B. können die Navigationselemente auch in einer eigenen Spalte der Seite angeordnet werden oder auch die gesamte Seite als (sensitive) Grafik gestaltet sein. (siehe auch Entwürfe / Beispiele in Abschnitt 3.5 )

Präsentationsstrukturen

Wie können bzw. sollen die einzelnen Seiten der zu erstellenden Präsentation untereinander verbunden sein ? Die Beschreibung einiger grundsätzlich möglichen Strukturen soll helfen, diese Frage zu klären. Die einer WWW-Präsentation zugrundeliegende Struktur kann prinzipiell auf einer der folgenden Arten basieren:

  1. hierarchisch,
  2. linear,
  3. linear mit Alternativen,
  4. hierarchisch und linear kombiniert oder
  5. vernetzt / verwoben (siehe dazu nachfolgende Tabelle in Abb. 3-2).
Abb. 3-2: Präsentationsstrukturen

Abb. 3-2: Präsentationsstrukturen (nach /Lemay95/, S. 52-63)

Jede Struktur hat - in Abhängigkeit vom konkreten Anwendungsfall und den zu präsentierenden Informationen - ihre Berechtigung. Aber egal, für welche Struktur man sich entscheidet, es wird jeweils deutlich, welche wichtige Aufgabe der Navigation zukommt. Ob und wie der Leser interessante Informationen übersichtlich vermittelt bekommt (das eigentliche Ziel einer Präsentation), kann durch die Art der verwendeten Navigationshilfen entscheidend beeinflußt werden. Die Navigation sollte darum den Leser durch die Präsentation führen und ihm deren Struktur sichtbar machen, so daß er sich einfach darin zurechtfindet und auch die Information findet, die er sucht. Beachtet man dies nicht, wird der Leser sich sehr schnell anderen Präsentationen zuwenden, die für ihn leichter zu handhaben und zu durchschauen sind.

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