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3 Spezifikation

Auf der Basis der im Soll-Konzept erstellten Anforderungsdefinition sowie der für die Realisierung eines Prototypen gesetzten Schwerpunkte wird als Teil der Phase II der Systementwicklung (Abb. 3-1) ein System-Entwurf erstellt, d.h. es wird eine Spezifikation des zu erstellenden Systems vorgenommen. Das Ziel des System-Entwurfes besteht darin, Problemstellungen anzureißen, Möglichkeiten der Umsetzung aufzuzeigen und diese an ausgewählten Programmentwürfen zu diskutieren. Bei der Spezifikation geht es also um die Planung und Entwicklung einer grundlegenden System-Architektur in Form eines Entwurfes anhand Abb. 3-1: Einordnung in das Phasenmodellverschiedener Kriterien, die bei der Realisierung beachtet werden müssen. Zu diesen Kriterien zählen Überlegungen zum Layout (Abschnitt 3.1), zur Struktur und Navigation (Abschnitt 3.2), zum Inhalt und zur Funktionalität (Abschnitt 3.3), zur Verwaltung und Pflege (Abschnitt 3.4) und daraus resultierende Festle-
gungen für die Implementierung (Abschnitt 3.5).


Abb. 3-1: Einordnung in das Phasenmodell

Planung und Entwurf des Systems und seiner grundlegenden Struktur und Gestaltung orientieren sich zum einen an den Zielen dieses Systems und der Anforderungsdefinition und zum anderen an grundsätzlichen Fragestellungen, die bei einer Präsentation berücksichtigt werden müssen. Insbesondere sind dies:

Wen will man präsentieren ?
Art und Stil der zu präsentierenden Institution müssen klar erkennbar sein, z.B. ob es sich um eine Firma oder um ein Kaufhaus o.a. handelt, auch wenn dies nicht immer im Einklang mit den Wünschen der für die Gestaltung verantwortlichen Personen steht. (Vgl. /Koch-Steinheimer95/, S. 151)
Welches Ziel hat die Präsentation ?
Für den Leser sollte der eigentliche Zweck der Präsentation deutlich werden, z.B. ob ihm wichtige Informationen vermittelt werden, ihm etwas verkauft werden soll oder er nur das Ziel von Werbung ist.
Was soll präsentiert werden?
Die Art der vermittelten Information, die den eigentlichen Inhalt der Präsentation ausmacht, muß klar erkennbar sein, z.B. ob es sich um Verkaufskataloge, Firmenprofile, wissenschaftliche Publikationen oder um persönliche Informationen handelt.
Für wen ist die Präsentation?
Zum einen sollte die Zielgruppe deutlich werden und zum anderen der Leser sich persönlich angesprochen fühlen, d.h. es muß klar sein, ob es z.B. Informationen für Kinder oder Erwachsene, für Laien oder Wissenschaftler sind.
Wie will man sich präsentieren?
Diese Frage ist eng mit den vorhergehenden verbunden. Aus ihnen resultiert die konkrete optische Gestaltung, z.B. nüchtern und funktionell oder knallbunt und verspielt, und die organisatorische Struktur, z.B. hierarchisch, linear oder verwoben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den es bei der Präsentation zu beachten gilt, ist der Unterschied zwischen Online-Publikationen und „normalen" Publikationen. Das WWW ist ein neues und zusätzliches Medium und stellt keine Alternative zu anderen Publikationen dar. Hypertext-Dokumente erlauben dem Leser völlig neue Wege des Lesens und Konsumierens, durch Querverweise wird ein schnelles Bewegen inner-halb eines Dokumentes und zwischen verschiedenen Dokumenten möglich. Papier besitzt außerdem andere Eigenschaften und Darstellungsmöglichkeiten als ein Bildschirm, insbesondere ist Papier linear, Hypertext hingegen delinearisiert, d.h. es gibt keine vorgeschriebene Leserichtung und Abfolge mehr. (Vgl. /Apitz95/, S. 77-79)

Darum ist eine 1:1-Umsetzung von Papierdokumenten in elektronische Dokumente weder einfach noch unbedingt empfehlenswert. Es sollte ein völlig neues Konzept erstellt werden, denn ohne Berücksichtigung der Besonderheiten und Möglichkeiten des WWW wäre eine 1:1-Umsetzung für den Leser auch sehr langweilig. Insbesondere lassen sich Wege zur Gestaltung realisieren, die im Rahmen herkömmlicher Medien nicht zu verwirklichen sind. (Vgl. /Koch-Steinheimer95/, S. 152)

Wie präsentiert man nun einem Leser ein WWW-Dokument so, daß er sich gut in ihm zurechtfindet und darin auch das findet, was er erwartet ? Das Dokument sollte optisch ansprechend, inhaltlich interessant und seriös sein, d.h. es sollte verständliche Informationen für die Leser enthalten, eine gut erfaßbare und übersichtliche Struktur besitzen und nicht zuletzt für das Auge wohlgefällig sein (Vgl. /Apitz95/, S. 111). Wie sich diese Forderungen konkret umsetzen lassen, ist Inhalt der nächsten Abschnitte.

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